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Herbst - die Yoga-Jahreszeit

Eine kleine Notiz vorab: wann immer der Impuls in dir hochkommt, auf deine Matte zu gehen und es mal (wieder) mit Yoga zu versuchen – tu es! Warte nicht darauf, dass dich eine andere Person oder eine Jahreszeit dazu einlädt. Solltest du allerdings noch nach Gründen suchen und einen kleinen Tritt in deinen Allerwertesten brauchen, here you go. :)


Herbst - die Übergangszeit zwischen warmen, hellen Sonnenstrahlen mit Aperol Sprizz im Biergarten und eisigem Schneefall mit warmem Tee vor dem Kachelofen. Eine gemütliche Zeit, in der wir uns langsam ins Haus zurückziehen und beginnen, den dänischen Hygge-Style aufleben zu lassen. Kerzen, Wolldecken, heiße Badewannen mit Teebaumöl-Duft und: wieder mehr Yoga. Warum ist das so? Warum tut es im Herbst besonders gut und macht auch besonders viel Sinn, Yoga zu praktizieren?



Die Natur macht’s uns vor

Orientieren wir uns an der Natur, nutzt sie den Herbst, um sich auf die kalten Wintermonate vorzubereiten und sich in eine lange, ruhige Meditation zu begeben.



In dieser Meditation geht es für sie darum, sich nur auf ihr Sein zu konzentrieren und eingefroren alle Kräfte zu sammeln, um sich im Frühling wieder mit aller Power und in voller Pracht entfalten zu können. Laut Patanjali, dem indischen Gelehrten und Verfasser des bekanntesten Leitfadens für Yoga, dem Yoga Sutra, ist vor dem Zustand der Meditation ein weiterer Schritt essentiell, den die Natur mit dem Herbst durchläuft: Pratyahara, das Zurückziehen der Sinne. Damit soll dem Geist ermöglicht werden, sich nicht mehr durch äußere Ereignisse beschäftigen zu lassen und in Ruhe nach innen kehren zu können. Also praktisch das Ziel, was wir gemeinsam in den Yogastunden verfolgen – den Geist zu beruhigen und die Innenschau zu ermöglichen. In Pratyahara, im Herbst wird sich also allem Überflüssigem, allem Kraft zehrenden und Undienlichen entledigt. Die Sonne steht weniger lang am Himmel. Dadurch ziehen die Bäume ihre Säfte in den Stamm zurück, die Blätter werden nicht mehr mit genügend Nährstoffen versorgt und fallen zu Boden. Die Natur lässt los.


Das Geschenk von Dunkelheit & Kälte

Ich komme dir jetzt nicht mit „Stell dir vor, du bist ein Baum…“, aber in die Richtung geht es schon. Wir leben mit der Natur, wir leben mit den Jahreszeiten und vielleicht merkst du auch schon bei dir selbst, wie das Bedürfnis nach Rückzug und Loslassen in den letzten Wochen wächst. Es ist, wie es ist – der Sommer ist vorbei. Auch wenn der Herbst wunderschöne, goldene Tage zu bieten hat, helfen uns seine zunehmende Dunkelheit und Kälte, uns wieder mehr mit uns selbst zu beschäftigen. Sie schenken uns die Zeit, die wir uns häufig im Sommer nicht nehmen. Wer sitzt jetzt noch gern um 20 Uhr bei und absoluter Finsternis im nass-kalten Gras des Stadtparks und quatscht frierender Weise bis in die Nacht mit seinen Freund:innen? Um diese Jahreszeit ist es schöner, im Warmen zu sein und sich (wieder) dem Yoga zu widmen.



Wie dich Yoga im Herbst unterstützt

Zeit für dich & klarer Geist

Yoga erlaubt dir, dich zum einen räumlich zurückzuziehen, an einen ruhigen, vielleicht besonders gemütlich eingerichteten Ort und dir aktiv Zeit für dich selbst zu nehmen. Zum anderen helfen dir die teils achtsamen, teils kraftvollen Bewegungen zusammen mit der Atmung dabei, nach innen zu schauen und dir darüber bewusst zu werden, was in deinem Leben zusammen mit den Blättern fallen gelassen werden darf. So nutzt du die vielen verschiedenen Werkzeuge aus dem Yoga, um auf geistiger Ebene auszusortieren und mit mehr Klarheit und Selbstbewusstsein ins neue Jahr zu starten.


Stärkung deines Immunsystems

Mit regelmäßiger (!) Praxis von Yoga stärkst du zum einen deine Muskeln. Zum anderen kurbelst du beispielsweise auch deinen Stoffwechsel an, erweiterst dein Lungenvolumen, verbesserst die Durchblutung, stabilisierst deinen Kreislauf und sorgst für eine gute Verdauung. So bist du deutlich weniger anfällig für mögliche Infekte und fühlst dich körperlich gesund und fit. Das Beste daran: gerade so Forstbeulen wie ich profitieren von mehr körperlicher Wärme, wenn wir häufig auf die Matte gehen und dynamische Flows üben.


Entspannung für Körper & Geist

Der Klassiker im Herbst und Winter: hochgezogene Schultern. Ich kann so gut verstehen, warum viele von uns in den kalten Monaten noch verspannter im Nacken-Schulter-Bereich sind als sonst. Das ist die typische Schutzhaltung des Körpers. Diese verhärteten Blockaden löst Yoga bei regelmäßiger (!) Praxis auf. Es hilft die Muskeln zu entspannen und sich nach Savasana wieder wie neu geboren zu fühlen. Gleichzeitig verfolgt Yoga im ursprünglichen Sinne das Ziel, den Geist zu entspannen. Vor allem in der näher rückenden Weihnachtszeit ein willkommener Effekt für viele. Tiefe, bewusste Atmung, Konzentration auf den eigenen Körper und Mantren in der Meditation können dabei Wunder wirken.


Also, nutze die Eigenschaften vom Herbst und lass dich zusammen mit den fallenden Blättern liebevoll zum Yoga einladen! Es ist die perfekte Zeit dafür, deine Praxis (wieder) regelmäßig in deinen Alltag zu integrieren. Wir sehen uns auf der Matte!


Sei zart. Sei stark. Sei du. Deine Maren

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